#digitalisiert im Unterricht: Warum uns keine “Zwangsdigitalisierung”droht!

Statt Web ’n‘ Wolle gibt es heute einen Artikel zum Thema eLearning für euch. Im Verlauf der letzten Woche veröffentlichte Pink University auf ihrem Blog einen Beitrag zu einem Interview mit Josef Kraus, dem Präsident des Deutschen Lehrerverbandes. Dieser äußerte sich in einem Gespräch mit Deutschlandradio Kultur zur Digitalisierung des Unterrichts. Das vollständige Interview könnt ihr hier nachlesen oder euch anhören. Darin stellt Josef Kraus einige diskussions- und fragwürdige Thesen auf. Dieser Meinung war auch Pink University und so starteten sie eine kleine Umfrage. Daraus veröffentlichten sie die Stellungnahmen von vier namenhaften Experten aus dem Bereich des digitalen Lernens. Birte Rudolph, Prof. Dr. Gunter Dueck, Dr. Martin Lindner und Dr. Roland Riempp beleuchten Josef Kraus‘ Thesen aus unterschiedlichen Perspektiven.

Alle vier Einschätzungen sind äußerst lesenswert und regen zwangsläufig zur eigenen Stellungnahme an. Auch wenn ich keinen aktuellen beruflichen oder privaten Bezug zum deutschen Schulsystem habe, so ist es dennoch ein Thema, das mich als Personalentwicklerin unmittelbar betrifft. Denn in der Schule lernen die Studenten, Azubis und Mitarbeiter von morgen. Aus diesem Grund reihe ich mich in die Expertengruppe ein und gebe Stellungnahme Nr. 5 ab. Weiterlesen

Quelle: CommonLense.de
Video

Warum du dir Gunter Duecks Vortrag von der LEARNTEC 2015 unbedingt anschauen solltest.

Vor einigen Wochen war ich drei Tage auf der LEARNTEC unterwegs und berichtete euch von der großartigen Keynote von Gunter Dueck. Diese wurde nun auf YouTube veröffentlicht und ihr solltet sie euch unbedingt anschauen. Warum? Weil Gunter Dueck auf seine herrlich verschrobene Art die aktuelle (deutsche) Bildungsmisere auf den Punkt bringt. Weiterlesen

#unterwegs auf der LEARNTEC 2015: alle guten Dinge sind drei

Der zweite Kongresstag begann wie der erste endete: mit einer großen Vorfreude auf Jane Hart. Ich gebe es zu: ich bin ein Fan. Wenn man sich im Web zum Thema eLearning bewegt, kommt man an Jane und ihrem C4LPT nicht vorbei. Auf Janes Keynote gehe ich in einem späteren Blogpost ein. Derweilen füllen sich meine Notizzettel fleißig weiter.

Das zweite Highlight an diesem Tag: der Vortrag von Welf Schröter zu Aufgaben und Rechte des Betriebsrats. Seine Inhalte haben mich sehr zum Nachdenken gebracht und mich meine Einstellung gegenüber Betriebsräten überdenken lassen. Aber dazu in einem späteren Post mehr.

Highlight Nummer drei: Weiterlesen

#digitalisiert: Die Zukunft des Lernens

Wie lernen wir in 20 Jahren?

Als ich Anfang der Woche den Aufruf von Lecturio zur Blogparade „Die Zukunft des Lernens“ las, fiel die Entscheidung binnen Sekunden. Ich mache mit – meine erste Blogparade! Lest hier über meinen persönlichen Blick in die berühmte Glaskugel.

Bin dabei! Wer macht noch mit? #Blogparade: Die Zukunft des Lernens – Lernen wir in 20 Jahren nur noch online? http://t.co/ifaBZ3Z2Qt
— Maria Süß (@sweet__mary) June 24, 2013

Das Lehren und Lernen in 20 Jahren wir vor allem durch Vielseitig geprägt sein. Vielseitig, weil unterschiedliche Lernformen (online und offline) für unterschiedliche Generationen an Lernern (Digital Natives, Digital Immigrants, Silver Surfer) in unterschiedlichen Lernräumen (offline und online) zur Verfügung stehen. Lernen wir in 20 Jahren nur noch online? Nein! Der Lernraum Schule wir mit Sicherheit (hoffentlich) in 20 Jahren um ein Vielfaches digitaler sein als heute. Trotz dessen bleibt es die Institution Schule, in der Kinder einen Großteil ihrer Lernzeit verbringen und lernen. Denke ich an akademisches Lehren und Lernen in 20 Jahren, wird das Online-Lernen in diesem Bereich seinen größten Siegeszug vollbracht haben. Meiner Meinung nach werden akademische Titel immer mehr an Bedeutung verlieren. Wichtig wird nicht mehr sein, was man studiert hat, sondern welches Erfahrungswissen man sich über verschiedene Projekte hinweg anreichert. Studiengänge in der Zukunft werden zum größten Teil online stattfinden und somit Studierenden weltweit orts- und zeitunabhängig zur Verfügung stehen. Im Bereich der Erwachsenenbildung werden weiterhin online und offline Lernangebote existieren. Ohne Zweifel, wird jedoch der Onlinebereich dominieren und Offline- und Onlinetrainings werden stärker in einander verzahnt sein. Dazu fällt mir das Stichwort „Triales Lernen“ ein, eine Weiterentwicklung des heutigen dualen Lernens, den ich kürzlich in einem Beitrag von John Erpenbeck und Werner Sauter las. Wer sich dazu weiter belesen möchte: „So werden wir lernen!“. Die Autoren  analysieren und prognostizieren detaillierter die Zukunft des Lernens anhand einer fiktiven Fallstudie. Sehr interessant!

Vielseitig werden auch die Lernmedien in 20 Jahren sein. Wer weiß, was uns die technische Entwicklung neben Google Glass für weitere digitale Alltagsbegleiter bringt. Fest steht, gelernt werden kann in 20 Jahren zu jeder Zeit an jedem Ort, wie es dem Lerner am besten passt und mit einem mobilen Endgerät seiner Wahl. Neben diesen mobilen Lernmedien werden sicherlich auch Human Computer, wie sie in Erpenbeck und Sauter in ihrem zuvor erwähnten Beitrag beschrieben werden, den Lernalltag bestimmen. Die entsprechenden kontextbezogenen Lernprogramme werden sich via Gesichtsscan auf die Emotionen des Lerners einstellen und passend reagieren. Die ersten Prototypen dieser smarten Lernprogramme gibt es bereits. Wer dazu mehr lesen möchte, gelangt hier zum entsprechenden Artikel des P.M. Magazins.

Vielseitig muss auch der Lerner in 20 Jahren sein. All diese Möglichkeiten, unzähligen Wissensquellen und die Freiheit, zu lernen wann und wo man will, erfordern einen neuen Typ Lerner. Medienkompetenz, Selbstverantwortung, lösungsorientiertes Handeln und kritisches Hinterfragen und Bewerten von frei verfügbaren Informationen und Quellen sind nur ein Bruchteil der erforderten Kompetenzen, die ein Lerner in 20 Jahren aufbringen muss, um im Lernalltag zu bestehen. Zum Thema Medienkompetenz empfehle ich folgenden Artikel zur weiterführenden Lektüre: „Kompetenzen für und durch das Lernen mit digitalen Medien“. Dieser Beitrag entstand gemeinsam mit Kristin Narr, Isabell Rausch-Jarolimek und Julia Leihener im Rahmen der 7. Initiative des “Internet & Gesellschaft Co:llaboratory” zum Thema “Lernen in der digitalen Gesellschaft”.

Mir ist bewusst, dass ich mit meinen Ausführungen zu Vielseitigkeit, Lernmedien und Lerner nur an der Oberfläche der Zukunft des Lernens kratze. Themen wie Lernmaterialien und Lehrkräfte/Trainer sind nicht minder wichtig. Für’s erste soll es jedoch von mir dazu genug sein. Was seht ihr rund um das Thema Lernen, wenn ihr einen Blick in die Zukunft wagt?

[09.07.2013] Update: Die Zusammenfassung der Blogparade mit Verweis auf alle Beiträge findet ihr hier.

#digitalisiert #colab7: Kompetenzen für und durch das Lernen mit digitalen Medien

Das +Internet und Gesellschaft Collaboratory stellt jeden Freitag einen Artikel des Abschlussberichts seiner 7. Initiative mit dem Thema „Lernen in der digitalen Gesellschaft“ vor.

Aktuell ist der Artikel „Kompetenzen für und durch das Lernen mit digitalen Medien“ an der Reihe, den ich gemeinsam mit +Kristin Narr+Julia Leihener und Isabell Rausch-Jarolimek verfasste. Unsere Arbeitsgruppe  „Medienkompetenz“ setzte sich mit der Frage „Welche Kompetenzen fördert und erfordert Lernen mit digitalen Medien?“ auseinander. Zunächst studierten wir zahlreiche Literatur zu diesem Thema. Um sich nicht in der Vielzahl der Definitionen des Medienkompetenzbegriffs zu verlieren, einigten wir uns für unsere theoretischen Betrachtungen frühzeitig auf die Definition von Medienkompetenz als Basiskompetenz, die somit als Grundlage für die Untersuchung unterschiedlicher Medienkompetenzbegriffe betrachtet wird. Erforderte Kompetenzen verstehen wir als notwendige, unerlässliche Voraussetzungen, ohne die das Lernen mit digitalen Medien nicht denkbar wäre. Schnell war uns klar, dass erforderte und geförderte Kompetenzen nicht losgelöst voneinander gesehen werden können. Um sich bestimmte Kompetenzen aneignen zu können, ist es notwendig, bereits über einige grundlegende Fähigkeiten zu verfügen. In diesem Zusammenhang reicherten wir unseren Artikel mit zwei Beispielen aus der Praxis an, das Medienkompetenz-Wiki und die eEtiquette.

Dank +Julia und Gabriele Heinzel schmückt zudem eine Grafik unseren Artikel, die unsere komplexen theoretischen Abhandlung wunderbar visuell verdeutlicht.

Illustration „Medienkompetenz“ CC-BY Gabriele Heinzel

Der Artikel kann als PDF und online auf der Colab-Seite nachgelesen werden.

Der gesamte Abschlussbericht steht ebenfalls in verschiedenen Formaten kostenfrei zur Verfügung: Link.
Video

#digitalisiert: Learning Creative Learning – Kickoff 2013/02/11

„A course for designers, technologists, and educators interested in creative learning“

Ich bin aktuell gleich in zwei (M)OOCs eingeschrieben und beide begannen heute. Und schon am ersten Tag habe ich beide hier und da kurzzeitig verwechselt. Dieser Post beschäftigt sich jedoch auf jeden Fall mit nur einem der beiden und zwar mit dem Kurs „Learning Creative Learning“, ausgerichtet vom MIT Media Lab und der P2PU.
Leser meines Blog erahnen wahrscheinlich, woher der Impuls kam, daran teilzunehmen. Ich durfte einen der Medialabcourse Initiatoren, +Philipp Schmidt, vor kurzem live erleben und entnahm seinem damaligen Vortrag den Hinweis auf das MIT Lab und auf diesen Open Online Course. Zum Glück!
Kurz meine persönlichen Eindrücke der ersten Stunden:
  • Sehr gute Organisation
    Eine Initial-E-Mail heute Morgen erinnerte mich, dass es los geht und zwei Klicks später war ich mitten drin. Es gibt einen öffentlichen Google Kalender mit allen Events und die entsprechende Google+ Community war perfekt aufgesetzt. Was mich auch gleich zu meinem nächsten Punkt bringt.
  • Alles aus einer Hand
    Was für den einen vielleicht ein Kritikpunkt ist, finde ich einfach nur wunderbar einfach zu händeln. Es wird komplett auf kostenfreie Ressourcen von Google zurückgegriffen. Für jemanden wie mich, der bereits aktiver Google Nutzer ist, war es ein Kinderspiel auf Community, Livestream des Hangouts auf YouTube, Google Kalender und Google+ Events zurückzugreifen. Ich empfand es als sehr angenehm, mich bei keinem LMS usw. registrieren oder mich immer wiederholt einloggen zu müssen. Traumhaft!
  • Peer 2 Peer
    Dieser Kurs ist eine Art „Blended MOOC“, denn tatsächlich finden die Vorlesungen vor Ort im MIT Media Lab vor Publikum statt und eben online vor über 20.000 Teilnehmern. Heute Morgen war mein erster Impuls, nach den Lerninhalten für das erste Thema „Creative Learning“ zu suchen. Auf der Medialabcourse Website und in der Google+ Community wurde ich nicht recht fündig, bis mir durch Beiträgen der Initiatoren und anderer Teilnehmer klar wurde: die zu lernenden Inhalte kreieren die Teilnehmer selbst. Genau das verbirgt sich hinter Peer-2-Peer-Learning. Man lernt durch die Gemeinschaft.
  • Lehrplan
    Dieser umreißt die Themen der nächsten Wochen, welcher Dozent welches Thema übernimmt, welche Literatur evt. zu lesen ist und welche Aufgaben zu bearbeiten sein werden. Beim Überfliegen dieses Lehrplanes wird mir klar, dass lediglich Impulse und Überblicke zu den Themen an die Teilnehmer gegeben werden. Das Lernen durch das Auseinandersetzen mit der jeweiligen Thematik erfolgt eigenverantwortlich und vor allem in der Gemeinschaft.

Ich gebe zu, es gibt einen Wermutstropfen. Ich befürchte auch bei diesem Kurs wird der Fokus auf Lernen und Lehren für die Zielgruppen Kinder und Jugendliche liegen. Aber vielleicht ist diese Aussage auch verfrüht. Ich bin das erste Mal bei einem MOOC tatsächlich motiviert und freue mich auf die nächsten Wochen.

Zu guter Letzt hier eine kleine Video-Einführung zum Medialabcourse:
Update: +Julie Donders Scetchnote zu Tag 1 fasst die ersten Eindrücke perfekt zusammen.
Julie Donders / @ikbenjulie