Ich bin mir sicher, dass jeder Blogger, ob blutiger Anfänger wie ich oder langjähriger Experte wie einige unter euch, von Referrer-Spam betroffen ist. Ihr müsst nicht zwangsläufig so gernervt davon sein wie ich. Solltet ihr aber. Ich zeige euch warum.
Was ist Referrer-Spam?
Man muss kein Informatiker sein, um zu wissen, dass das Wörtchen Spam nichts Gutes bedeutet.
Schlimmer noch: Spam ist böse. Referrer-Spam ist sehr böse. Eine detailliertere aber dennoch verständliche Erklärung findet ihr auf Wikipedia.
Referrer-Spam (auch Logdatei-Spam) ist eine Sonderform des Suchmaschinen-Spamming. Hierbei werden Webseiten massenhaft aufgerufen, damit sie in den Referrer-Informationen der Statistiken der angegriffenen Webseiten auftauchen.
(Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Referrer-Spam, 03.04.2015)
Kein Grund sofort in Panik zu verfallen, denn „Angriff“ bedeutet in diesem Fall nicht, dass euer Blog gehackt wird oder eure Nutzerdaten in Gefahr sind. Dennoch schadet Referrer-Spam euch als Blogbetreiber auf zwei Arten:
- Euer Blog wird für die massenhafte zusätzliche Erzeugung von Datenverkehr missbraucht.
- Statistiken über Zugriffe und andere Auswertungen eures Blogs werden erheblich verfälscht.
Egal ob ihr kommerziell oder rein privat eine Website betreibt: Ihr nutzt eine Software, um die Zugriffe auf eure Website zu analysieren. Nein? Solltet ihr aber! Warum das für jeden Blogger unerlässlich ist, erklärt z.B. Jasmina auf Onlinelupe. Ich verwende Google Analytics und behalte Nutzerzahlen, Aufrufe, Sitzungen, Absprungraten und viele weitere Kennzahlen regelmäßig im Blick. Welche Artikel gefallen euch, über welche Wege kommt ihr auf meinen Blog, wie lange nehmt ihr euch Zeit meine Beiträge zu lesen, wo steigt ihr aus? Mit den Antworten auf diese Fragen entwickle ich meinen Blog stetig weiter und passe Inhalte, Überschriften usw. entsprechend an.
Und genau an diesem Punkt ist mir Referrer-Spam das erste Mal begegnet und hat mich in den letzten Wochen auf Trab gehalten. In den Auswertungen eures Blogs ist Referrer-Spam leicht zu erkennen. Bei mir sah es wie folgt aus:
Diese Auswertung zeigt mir an, von wo aus Nutzer durch Anklicken eines Links zu meinem Blog gekommen sind. Simple-share-buttons mit all den Variationen ist eine typische Referrer-Spam-Quelle. Und wie ihr sehen könnt, hat diese innerhalb eines kurzen Zeitraums 164 von insgesamt 230 Seitenaufrufen erzeugt. Das zerschießt mir meine Statistiken und macht die Analyse für mich unbrauchbar. Auch andere Auswertungen sind betroffen:
Gleiches Spiel bei der Statistik der Top Pages – der Blogseiten, die am beliebtesten sind. Home Page ist keine Seite meines Blogs, wird trotzdem aufgeführt und auch dort finden sich die 164 Aufrufe, die aber eigentlich keine sind. Ein weiterer Beweis, dass es sich hierbei um Spam handelt: die durchschnittliche Besuchszeit beträgt 00:00.
Da ich mich nicht damit abfinden wollte, jedes Mal mit dem Taschenrechner vor Google Analytics zu sitzen oder die Daten zu exportieren, um dann die „echten“ Zahlen zu berechnen, machte ich mich auf die Suche nach einer umfassenderen Lösung. Mein Fazit: ich muss an zwei Fronten gegen Referrer-Spam vorgehen.
- Google Analytics
Daten vom Spam bereinigen, so dass dieser in keiner Auswertung erscheint. - Website/Blog
Dem Spam den Zugriff auf meine Website verwehren, so dass diese nicht mehr massenhaft vom Referrer-Spam aufgerufen werden kann.
Wie ihr in Google Analytics mit Hilfe von benutzerdefinierten Filtern die gängigsten Referrer-Spam-Quelle ausschließt, erklärt Ben. Und wie ihr mit .htaccess-Einträgen den Spam von eurer Website fernhaltet, erklärt euch Philipp. Diese beiden Artikel sind für mich die hilfreichsten, mit deren Anleitungen ich gezielt gegen Referrer-Spam vorgehen kann. Euch helfen sie hoffentlich ebenso weiter. Falls ihr weitere Tipps habt, lasst es mich in den Kommentaren wissen.
Vielen Dank für die wertvollen Hinweise. Ich bin diese Pest jetzt ganz einfach dadurch los geworden, dass ich nur noch Besucher aus Deutschland (die für mich relevant sind) durchlasse und den Rest heraus filtere. Dadurch habe ich 99% erreicht, da der Müll fast ausschließlich aus dem Ausland kommt. Vielleicht hilft das ja jemandem.
Viele Grüße Markus
Danke für diesen Tipp, Markus! Habe diese Option bisher noch nicht gewählt, um deutschsprachige Leser im Ausland nicht auszuschließen. Meine vorgestellten Methoden sind aufwendig und müssen regelmäßig aktualisiert werden – immer neue Spam-Quellen tauchen auf. Da ist deine Methode auf jeden Fall auch eine Option. Viele Grüße, Maria